„Was macht es mit den Kleinen, wenn sie früh fremdbetreut werden?“ fragt ein aktueller Artikel von Nadja Kupsa auf DerStandard.at und lässt Entwicklungspsychologin Tina Eckstein-Madry erklären, welche Herausforderungen, aber auch Vorteile für Kinder entstehen, die bereits sehr jung in Kinderbetreuungseinrichtungen starten. Bei Tageseltern finden gerade die Jüngsten ideale Bedingungen vor.
Kinderbetreuungseinrichtungen eröffnen Kindern viele Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten. Besonders für ganz junge Kinder kann die Betreuung in größeren Gruppen mit wenigen und wechselnden erwachsenen Bezugspersonen aber problematisch werden, da sie eine sehr intensive Betreuung benötigen, die der Betreuungsschlüssel in Kindergruppen und Kindergärten insbesondere beim aktuellen Personalmangel nicht immer gewährleisten kann. Auch die große, altersübergreifende Gruppe kann für die Jüngsten noch überfordernd sein.Vgl. Artikel
Tageseltern stellen eine gute Alternative für junge Kinder in Fremdbetreuung dar, da die Kinder hier ohne Personalwechsel in einer kleinen Gruppe von maximal 5 Kindern eine stabilisierende Bezugsperson vorfinden, die auf ihre Bedürfnisse eingehen kann.
Im Standard-Artikel beschreibt Tina Eckstein-Madry, welche Faktoren entscheiden sind, damit der Einstieg von Kindern in die Fremdbetreuung gelingen kann und auch junge Kinder in Fremdbetreuung positive Erfahrungen machen können:
- Der Betreuungsschlüssel: Besonders junge Kinder benötigen eine intensive Betreuung, da sie ihre Bedürfnisse noch nicht aufschieben können. Werden insbesondere ihre emotionalen Bedürfnisse, wie etwa getröstet zu werden, nicht gestillt, verlernen Kinder, ihre Bedürfnisse zu äußern. Laut Eckstein-Madry wäre mindestens ein Betreuungsschlüssel von 3 Betreuungspersonen für 25 Kinder notwendig.
- Verminderung von Stress durch kleinere Gruppen: Lärm und vielfältige Eindrücke in großen Gruppen können Kinder überfordern und lösen erwiesenermaßen Stress aus. Eckstein-Madry weist außerdem daraufhin, dass insbesondere junge Kinder, die ihre Bedürfnisse noch nicht so gut ausdrücken können, in einer großen Gruppe leicht untergehen.
- Gleichbleibende Bezugsperson: Gerade Kinder bis zum vollendeten 2. Lebensjahr benötigen eine „haltgebende, stabilisierende Bezugsperson“, an der sie sich orientieren können. Häufiger Personalwechsel kann so zu einem zusätzlichen Stressfaktor werden.
Bei Tageseltern erfahren Kinder in einer Kleingruppe von maximal 5 Kindern eine liebevolle, kompetente Betreuung durch eine gleichbleibende Bezugsperson. Das erleichtert insbesondere auch sehr jungen Kindern eine gelungene Eingewöhnung, sodass sie von den Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten, die Fremdbetreuung eröffnet, profitieren können.